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Altes Zollhaus in Sassenberg

Fred Kaspar, Josef Lutterbeck, Laurenz Sandmann und Christian Steinmeier

In Heft 131 der „Westfälischen Kunststätten“ steht die wechselvolle Geschichte des Alten Zollhauses in Sassenberg im Kreis Warendorf im Mittelpunkt.

Das auf den ersten Blick bescheidene, giebelständige Fachwerkhaus von 1734 erweist sich bei genauerer Betrachtung als Dokument einer bewegten und ungewöhnlichen Geschichte im Sassenberger Ortskern. Es zeugt von der besonderen Entwicklung, die Sassenberg im 17. und 18. Jahrhundert als fürstbischöfliche Nebenresidenz erlebte und zugleich von einer folgenden Phase tiefer wirtschaftlicher Regression.
Im ersten Teil der Publikation gibt Dr. Fred Kaspar einen ausführlichen Überblick über die Entwicklung Sassenbergs, ausgehend vom 13. Jahrhundert über den systematischen Ausbau der Siedlung ab dem 17. Jahrhundert bis zum Ende der fürstbischöflichen Einflussnahme durch die Besetzung Preußens im Jahr 1802. Anschließend wird die wechselvolle Nutzungsgeschichte des ursprünglichen Bürgerhauses bis zur Entstehung des Zollhauses (1890–1906) beschrieben.

Im zweiten Teil der Publikation geht Laurenz Sandmann auf die Entwicklungsgeschichte des Fachwerkhauses samt seiner Nebengebäude ein. Die Gebäude änderten sich in ihrer Gestalt und inneren Aufteilung im 19. Jahrhundert grundlegend.
Vor allem durch den ehrenamtlichen Einsatz des Vereins Stadtprojekt Sassenberg e. V., der sich seit 2005 für den Erhalt des Alten Zollhauses stark machte, konnte der Abriss des Gebäudeensembles verhindert werden. Erläutert werden die Umnutzungsstrategien, die die heutige Nutzung als Baudenkmal, Museum und Begegnungsstätte ermöglichen. Christian Steinmeier beschreibt im Anschluss die umfangreichen Restaurierungs- und Sanierungsmaßnahmen, die seit der Rettung des Gebäudeensembles durch die Expertise der amtlichen Denkmalpflege begleitet wurden. Abschließend würdigt Josef Lutterbeck das Leben und Werk des um 1900 bekannten Sassenberger Bildhauers Joseph Uphues, welches in einer Dauerausstellung im Zollhaus präsentiert wird. Die Fotografien stammen bis auf wenige Ausnahmen von Andreas Lechtape.

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