Grafik/ ViO design & kommunikation

Herz-Jesu-Kirche in Dorsten-Deuten

Elisabeth Hemfort

Die 130. Ausgabe der Reihe „Westfälische Kunststätten“ stellt die Herz-Jesu-Kirche in Dorsten-Deuten im Kreis Recklinghausen vor. Deren Geschichte nahm ihren Anfang 1910 mit der Gründung eines Kirchbauvereins, als die ansässige Landbevölkerung den Wunsch hatte, eine Deutener Kirche zu errichten.

Die zum Kirchspiel Wulfen gehörenden Deutener mussten lange Wege auf sich nehmen, um die Messen von St. Marien in Hervest, St. Laurentius in Lembeck oder St. Matthäus in Wulfen zu erreichen. Trotz eingehender Spenden wurden die Kirchbaupläne aber zunächst vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges und den anschließenden Notjahren der Weimarer Republik verhindert. 1920 konnte eine ausrangierte sogenannte Barackenkirche aus dem aufgegebenen Gefangenenlager in Dülmen erworben werden, um die sich unter dem Wirken von Pfarrer Gustav Conermann (1855–1942) aus Wulfen reges Gemeindeleben entwickelte.
Der Gemeinde gelang es inmitten des Zweiten Weltkriegs Dominikus Böhm (1880–1955), einen zu dieser Zeit führenden katholischen Kirchenbaumeister, für das geplante Bauvorhaben zu gewinnen. Nach einer Einführung in die Siedlungsgeschichte Deutens werden die Hintergründe und Herausforderungen von der Entstehung der Barackenkirche bis zum Bau der Herz-Jesu-Kirche während des Zweiten Weltkrieges beschrieben. Dr. Elisabeth Hemfort hebt die typischen architektonischen Baumerkmale Böhms wie das Pyramidendach des Turms sowie die massiven Außenwände des Kirchbaus hervor. Ein weiterer Abschnitt behandelt die baulichen Besonderheiten der dreiteiligen Pfeilerhalle und die auf den Altar ausgerichtete Raumkomposition und Lichtführung innerhalb der Kirche.
Die schlichte und funktionale Kirchenausstattung, die farbigen Bleiglasfenster, der Kreuzweg, die Madonnenfigur, der Tabernakel, die schmiedeeisernen Apostelleuchter sowie der steinerne Taufstein aus Travertin werden ebenfalls thematisiert. Abschließend zieht die Autorin ein Fazit zur 80-jährigen Kirchengeschichte. Die Fotografien stammen von Andreas Lechtape, das historische Bildmaterial wurde zumeist aus dem Nachlass des Architekturbüros Paul Böhm und des Pfarrarchivs Herz-Jesu Dorsten-Deuten zur Verfügung gestellt.

Bestellungen unter: whb@whb.nrw.